Wie kommt eigentlich so ein Welpenpreis zustande ?
Der Preis für einen Schwarzen Terrier Welpen liegt bei 1500 Euro.
Wie setzt sich dieser Welpenpreis zusammen oder… wie ich mein Hobby, die Zucht betreiben möchte.
Ich schreibe diesen Bericht um Interessenten an einem Schwarzen Terrier Welpen einmal näher zu bringen, wie sich ein Welpenpreis zusammen setzt und warum dieser mehr als gerechtfertigt ist.
Hundezucht aus Hobby ist genau das, was der Name sagt, ein Hobby. Und wie es bei einem Hobby naturgemäß so ist, kostet es in erster Linie einmal Geld, statt etwas ein zu bringen. Die Höhe der Kosten richtet sich je nach der Intensität, mit der man sein Hobby betreibt.
Von mir persönlich kann ich sagen, dass über die Jahre mein Hobby Zucht auch mein Lebensinhalt geworden ist. Das zieht nach sich, dass ich dieses Hobby sehr intensiv lebe und ausübe, dass es also auch viel Geld verschlingt.
Vorab eines, ich hege seit Beginn meiner züchterischen Laufbahn den Wunsch, dahin zu kommen, dass sich mein Hobby Zucht eines Tages selber finanzieren möge, Ich habe es bis heute nicht geschafft.
Wir hatten zu beginn unser züchterischen Laufbahn sehr viel Pech, so dass wir schon ein kleines Vermögen in unsere Zucht investiert hatten, bevor sie überhaupt existierte. Das möchte ich hier aber nicht ausführlicher zum Thema machen, sonder nur die ein oder andere Anmerkung zu den Eventualitäten am Rande anbringen.
Ich fange also mit dem ganz normalen Gang der Dinge an. Am Anfang steht die Anschaffung eines Welpen, mit viel Glück eines zukünftigen Zuchthundes.
Ein Welpe egal ob man aus eigener Zucht einen Welpen behält oder sich einen Welpen aus einer anderen Zucht erwirbt hat im Allgemeinen einen Preis von 1400 Euro gechipt, mit Euro Impfpass und so aufgezogen, wie ich es mir vorstelle und wie ich es haben möchte. ( Hierzu mehr, wenn ich von den Kosten der Welpenaufzucht berichte.)
Natürlich möchte ich meine Zucht ganz korrekt im zuständigen Rassehundezuchtverein des VDH betreiben. Melde also meine Zuchtstätte in meinem Fall im Klub für Terrier an. Jahresbeitrag 60 Euro, Eintrag in die Züchtertafel 87 Euro. Die zukünftige jährlich fällig werden. Wir rechnen hierfür also rund 150 Euro pro Jahr.
Einmalig fällig werden Gebühren für zu Zulassung des Zuchtstätte inklusive der Abnahme durch einen Zuchtwart des Klub für Terrier, sowie der Namensschutz der Zucht beim VDH. Diese Kosten sind einmalige Kosten vor dem ersten Wurf etwa in der Höhe von 200 Euro.
Der junge Hund, unser zukünftiger Zuchthund muss nun besten groß gezogen werden. Kosten inklusive Futter, Tierarzt, Pflegemittel, Versicherung, Hundeschule und allem, was so dazu gehört etwa 130 Euro im Monat ( wenn alles normal und nach Plan läuft ).
Damit kostet uns unser Zuchthund bis zum Zeitpunkt der Zuchttauglichkeit also bisher rund 3 Welpenpreise also um die 4500 Euro.
Ich gehe also davon aus, dass alles gut läuft. Dann besuche ich natürlich mit meinem jungen, zukünftigen Zuchthund auch Zuchtschauen. Zuchtschauen sind für einen Züchter, der nicht nur vermehren will, sondern die Rasse fördern möchte ein absolutes Muss, denn hier kann man sich über den Stand der Zucht seiner Rasse im In,- sowie auch im Ausland auf dem Laufenden halten, sich über Zuchtlinien und Deckrüden informieren, sich selber ein Bild über die Gesundheit, Wesensfestigkeit und Standardnähe der einzelnen Zuchten machen und nicht zuletzt von fachkundigen Richtern den Stand der eigenen Zucht beurteilen lassen und sich Zeugnisse über das rassetypische Erscheinungsbild, sowie der rassetypischen Wesensmerkmale der eigenen Zuchthunde ausstellen zu lassen.
Ich fahre mit meinen Hunden ungefähr 20 Mal im Jahr zu Ausstellungen im In,- und Ausland. Das Meldegeld pro Hund beläuft sich auf 28 bis 50 Euro je nach Ausstellung. Dazu kommen für jede Ausstellung Benzingeld und für viele Ausstellungen Hotelkosten, sowie Verköstigung. Bei der Ausstellung nebenan ( und das sind leider die wenigsten ) kostet so eine Veranstaltung mit einem gemeldeten Hund etwa 60 Euro. Bei vielen Ausstellungen, die weiter entfernt statt finden incl, Benzingeld, Hotel und Verpflegung nicht selten 200 Euro und mehr. Ein Ausstellungswochenende im Ausland gar ist nicht unter 250 Euro mit EINEM gemeldeten Hund zu bestreiten. Nicht selten wird es teurer. Wie gesagt, das alles mit einem gemeldetem Hund. Bei bestehender, langjähriger Zucht, wie es sich bei mir verhält, melde ich nicht selten drei oder auch mehr Hunde an. Dann beläuft sich alleine das Meldegeld schon auf ca. 100 – 150 Euro pro Ausstellung.
Ich komme jedoch jetzt zurück zu unserem einen Hund und somit zur Berechnung der
Kosten eines Welpen aus einem Wurf.
Bis unser junger Hund im zuchtfähigen Alter ( also 2 Jahre alt ist ) wird er bei uns etwa 20 Mal im Jahr auf Ausstellungen präsentiert. Kosten durchschnittlich 150 Euro pro Ausstellung. Das sind also in den ersten zwei Jahren etwa 3000 Euro, in den folgenden Jahren ca. 1500 Euro pro Jahr und Hund.
Unser hoffnungsvoller Zuchthund hat also bisher rund 6600 Euro, also fast 5 Welpenpreise gekostet.
Um ein Zuchthund zu werden, muss unser junger Hund viele Kriterien erfüllen und es gehört schon einiges an Glück dazu, dass unser auserwählter Hund auch wirklich einmal Zuchthund wird.
Er muss eine korrekte Anatomie auf weisen. Er muss über ein festes, sicheres Wesen verfügen und selbstverständlich über eine hervorragende Gesundheit verfügen. Was hier untersucht werden kann, wird untersucht. Zu diesem Zweck wird der junge Hund in der Regel zwei Mal auf Hüftgelenksdysplasie geröntgt. Ein Mal mit ca. 6 Monaten um einen Vorabeindruck der Hüftsituation zu bekommen. Das zweite Mal dann zum Hauptröntgen mit ca. 12 Monaten. Dieses Bild wird an der Uniklinik in Berlin von dem für unsere Rasse zuständigen Gutachter beurteilt und ausgewertet.
Hat alles geklappt, dann wird der junge Hund auf einer Zuchtzulassungsprüfung vorgestellt und hier in erster Linie auf Wesen und Standardentsprechung geprüft.
Die Kosten für diesen Teil im Leben eines angehenden Zuchthundes belaufen sich alles in allem auf etwa 300 Euro.
Ein guter Teil der jungen Hunde schafft diese vielen Hürden des ersten Jahres bis zur Zuchtzulassung nicht. Ich möchte behaupten etwa die Hälfte der jungen Hunde fällt durch eine der strengen Auflagen. Das bedeutet aber in diesem Fall für jeden Züchter, dass man den betreffenden Hund mindestens ein Jahr lang ganz umsonst groß gezogen hat (und das ist nur das wirtschaftliche Minus, von dem Herzeleid will ich an dieser Stelle gar nicht reden).
Wir sind also bis jetzt bei, Moment mal bei ….. wie vielen tausend Euro die wir pro Wurf umrechnen müssen für die Erstellung des Welpenraumes ?
Aber wie gesagt, bei unserem „Beispielhund“ läuft ja alles immer bestens und optimal so dass wir bisher bei knapp 6 Welpenpreisen, also im Moment 7100 Euro sind, damit wir bei einem zuchttauglichen Hund im zuchtfähigen Alter angekommen sind.
Wir stehen also jetzt hier mit unserem Zuchthund und planen den Wurf. Zunächst halten wir nach einem geeigneten Deckrüden Ausschau. Wie gesagt, nach einem geeigneten. Wir haben uns ja auf den vielen Ausstellungen im In,- und Ausland gut informiert und wollen ja das Beste für unsere Rasse, die fördern nach Möglichkeit einen Beitrag zur Verbesserung unserer Traumrasse leisten. Wir können und konnten es also nie mit unserem Gewissen vereinbaren mal eben den Nachbarrüden einzusetzen, weil dieser so schön dicht bei wohnt und die Decktaxe so schön günstig ist. Nein, wir mit unseren Vorstellungen von gewissenhafter Zucht suchen immer das optimale für unsere jeweilige Hündin. Nicht selten fahren wir hierfür auch viele hunderte oder auch mal über 1000 Kilometer ins Ausland, wenn eben DER optimale Partner für unsere Hündin eben dort steht. In Deutschland beträgt das Deckgeld etwa einen Welpenpreis, in umliegenden Ostblockländern ist es etwas günstiger, was sich jedoch durch die weiten Fahrten und die Notwendigkeit von Gesundheitszeugnissen usw. wieder relativiert. Hotelübernachtungen ( meist zwei ) sind in beiden Fällen von Nöten.
Die Kosten für einen Deckakt inklusive Hotel und Benzin betragen sich also in etwa auf 1500 bis 2000 Euro. Rechnen wir hier für die Statistik den Mittelwert, also 1750 Euro.
Aber halt, ich habe ja ganz die Kosten für die Untersuchungen und die Feststellung des richtigen Deckzeitpunktes bei unser Hündin vergessen, die da wären : Blutuntersuchung um den optimalen Gesundheitszustand unserer Hündin vor einem Wurf zu gewährleisten ( ich für meinen Teil bin der Meinung, dass ich es meinen Mädels schuldig bin hier alles gründlich anzuchecken um sicher zu sein, dass sie Top fit sind, wenn sie Welpen bekommen sollen ).
Kosten ca. 70 Euro.
Die Tupferprobe ( Scheidenabstrich ) incl. Laboruntersuchung, um sicher zu sein, ob keine Scheideninfektion vorliegt und die Hündin ohne Bedenken gedeckt werden kann, 35 Euro. (Wie gesagt, wir gehen vom Optimalfall aus. Nicht selten werden jedoch beim Scheidenabstrich unerwünschte Bakterien gefunden, was eine Behandlung mit Antibiotika vor dem Decken zur Folge hat. Kosten hierfür mit Kontrollabstrich ca. 100 Euro. Wahrscheinlichkeit 50 % ).
Ist alles in Ordnung kommen nun ab dem 10. Tag der Läufigkeit die so genannten Progesteron Tests zur Bestimmung des richtigen Deckzeitpunktes. Diese sind nötig, da man ja zum möglichst richtigen Zeitpunkt seine oft weite Reise z.B. nach Warschau oder in ähnlich weit entfernte Länder planen muss. Die Kosten pro Test belaufen sich auf ca. 40 Euro pro Test und im Normalfall sind durchschnittlich vier Tests erforderlich. Das heißt hier müssen wir Kosten von 160 Euro veranschlagen.
Als nächstes kommen die Kosten für die Schutzimpfung gegen Herpes Canis ( einer gefährlichen Infektionskrankheit, die zum Tod der Welpen führen kann ) dazu. Die Hündin benötig bei jeder Trächtigkeit zwei Impfungen, Kostenpunkt 110 Euro.
Die Trächtigkeitsuntersuchung per Ultraschall schlägt mit 35 Euro zu Buche.
Somit sind wir jetzt, also bei ca. 435 Euro, wenn alles optimal läuft und ca. 535 Euro, wenn etwas behandelt werden muss.
Als nächstes kommen wir zu den Mehrkosten für eine optimale Versorgung unserer Hündin während der Tragzeit und natürlich später, während der ganzen Saugzeit, die zustande kommen durch noch hochwertigeres Futter, eine optimale Vitaminversorgung und zusätzlicher Fleischgabe. Für die Versorgung mit VMP Vitamintabletten während der Trächtigkeit müssen wir 60 Euro berechnen, für die optimale Ernährung incl. Fleischfütterung rechnen wir im Monat ein Plus von 50 Euro, also während der gesamten Tragzeit 100 Euro. 160 Euro hierfür während der Tragzeit.
Die Vorabkosten für JEDEN geplanten Wurf getragen sich also schon einmal auf gut und gerne 2350 bis 2450 Euro also fast 2 Welpenpreise.
Kommen wir nun noch einmal zu den einmaligen Vorabkosten wenn man das Züchten beginnt. Diese muss man in gewissem Rahmen mit in die kommenden Würfe einrechnen, da dieses Summen ist, die durch einen Wurf niemals zu decken sind. Zu diesen einmaligen Kosten gehört auch die Einrichtung eines welpengerechten Aufzuchtraumes mit entsprechendem Platz und Auslauf, sowie das Zulegen der Grundausstattung zur Welpenaufzucht, die auch später immer wieder einmal erneuert werden muss.
Ein Welpenraum sollte hell, trocken und selbstverständlich beheizbar sein. Grosse Fenster, ein Eingang zum Welpenauslauf im Garten, der selbstverständlich welpengerecht gesichert sein muss und ebenso wie der Welpenraum eine welpengerechte Ausstattung zur späteren Prägung der Welpen voraus setzt. Fliesen am Boden und den Wänden um den Raum gut sauber halten zu können sind ebenso ein Muss wie eine solide Wurfkiste in der sich Mutterhündin und die frisch geborenen Welpen wohl und behaglich fühlen können.
Ich erwähne die Kosten für diese Erstausstattung nur am Rande, da diese nicht zu den laufenden Kosten kommen, die zu jedem Wurf in der Zukunft dazu kommen.
Man kann diesen Posten jedoch nicht ganz weg rationalisieren, denn man muss diese erheblichen Startkosten auf kommende Würfe umlegen.
Unser Welpenraum war ehemals eine Garage für Landmaschinen. Der Umbau zu einem Welpenraum, der eine Aufzucht in der Familie im Hause möglich machte erforderte folgende Maßnahmen :
Einebnen des Sandbodens und gießen eines Fundamentes. Durchbrechen der Wände zum Wohnbereich, Einbauen von Zimmertüren, Fenstern, einer großen Terrassentür, Heizkörpern. Das Einziehen einer Decke, Einrichtung eines Futterraumes mit Tresen und Fenstern. Das Legen von Wasserleitungen und Fliesen.
Ich kann und möchte die genauen Kosten hierfür nicht ausrechnen aber inklusive Arbeitslohn und Materialkosten waren dieses einige tausend Euro, die sicherlich einiger Würfe bedürften um diese Kosten wieder aufzufangen ( Hobby kostet eben Geld ).
Bei ein bis zwei Würfen im Jahr muss man schon viele, viele Jahre züchten um hier bei einer Kosten Veranschlagung von 500 Euro pro Wurf nach 10 Jahren quitt zu sein. Uns gelingt das wohl nie, denn nach 10 Jahren Zucht sind wir vor nunmehr zwei Jahren umgezogen um mehr Platz für unsere mittlerweile 6 Hunde zu haben. Diese Kostenrechnung ist also die des neuen Welpenraumes, so dass ich also auch für die nächsten 10 Jahre hier 500 Euro pro Wurf veranschlagen müsste, was ich in dieser Rechnung gar nicht erst mache.
Kommen wir aber wieder zu den weiteren Kosten eines Wurfes direkt, wenn die Babys erst einmal geboren sind.
Als erstes müssen wir auch während der gesamten Aufzuchtsphase die während der Trächtigkeit berechneten Mehrkosten für die Versorgung der Mutterhündin rechnen. Also hier ebenso nochmals rund 160 Euro.
Da ich gerade im Moment Welpen habe, habe ich ganz aktuell die nötigen Ladungen Welpenwäsche zum kochen, sowie zum Trocknen im Wäschetrockner vor Augen.
In der Anfangszeit, in der die Mutter mit den Welpen ausschließlich in der Wurfkiste liegt und sämtlicher Urin, Kot, sowie der Wochenfluss der Hündin hier ausgeschieden werden, läuft die Waschmaschine, sowie der Trockner rund um die Uhr. Mit den dicken, weichen Decken und den saugfähigen Bettbezügen, die allesamt aus hygienischen Gründen gekocht werden müssen, kommen leicht 5 Ladungen am Tag zusammen. Jetzt, zu einem späteren Zeitpunkt, an dem die Wurfkiste nicht mehr genutzt wird und die Welpen den ganzen Welpenraum nutzen komme ich mit 3 Wäscheladungen pro Tag aus. Rechnen wir also einen Schnitt von 4 Wäscheladungen 60 Grad Wäsche inklusive Trockner ( denn die Mengen im Haus zu trocknen, dafür fehlt wohl jedem der Platz. Hier sind wir inklusive Waschmittel also bei Kosten von ca. 8 Euro pro Tag. Das Ganze über mindestens 60 Tage lang, so müssen wir hier Kosten von mindestens 480 Euro rechnen. Hier nicht eingerechnet sind die Kosten, die für den enormen Geräteverschleiß gerechnet werden müssen und auch nicht die Kosten, die weiter laufen, wenn Welpen nicht mit 8 Wochen das Haus verlassen. Nicht selten bleiben Welpen bis zum 4. oder 5. Monat und diese Kosten laufen dann weiter.
Wir benötigen ca. alle 4 Jahre eine neue Hundewaschmaschine. Ebenso häufig einen neuen Hunde Wäschetrockner. Rechnen Sie hier ruhig selber, ebenso wie für jede weitere Woche in der die Welpen im Hause sind die laufenden Kosten zu diesem Punkt.
Gar nicht mit berechnet habe ich hier die Kosten für Putzmittel, das wir Kanisterweise verbrauchen, sowie der Welpenspielsachen und Geräte, die auch bei jedem Wurf neu gekauft werden müssen.
Kommen wir jetzt zu der Aufzucht der Welpen, einem der wichtigsten Punkte.
Ab dem Beginn der dritten Lebenswoche werden die Kinder zugefüttert. Natürlich legen wir auch hier äußersten Wert auf eine optimale Versorgung der Zwerge. Wir fangen an mit der Fütterung einer Mischung aus Sahnequark, Welpenmilch und Babybrei, sowie am Abend der Gabe von ca. 300 Gramm Tatar pro Wurf in den ersten Tagen. Später kommt dann noch das Welpenaufzuchtsfutter hinzu und das Futterangebot erweitert sich auf das Beimischen von Quark, Buttermilch, Joghurt, Bananen und auch Frischfleisch (ca. 500 Gramm pro Tag - meist Rinderhackfleisch).
Ich rechne in der Hochzeit, ab der 5. Lebenswoche für einen Wurf etwa 3 KG Welpenaufzuchtsfutter, 500 Gramm Milchprodukte, 1 Packung Kindergriess, Obst und 500 Gramm Fleisch pro Tag. Das macht Kosten von etwa 15 Euro pro Tag, in der dritten und vierten Wochen durchschnittlich 7,50 Euro pro Tag. In unseren 9 Wochen bis zur Abgabe haben wir also feste Kosten von 630 Euro. Noch nicht eingerechnet sind hier Kosten für einige Leckerein, die die Welpen ja auch kennen lernen müssen wie Knochen, Hundekuchen und Leckerchen. Hier rechne ich einfach mal eine Pauschalsumme von 120 Euro pro Wurf, die sicherlich nicht zu hoch gerechnet ist.
Rechnen wir also hier für einen normal starken Wurf insgesamt ca. 750 Euro.
Hinzu kommen pro Woche in der Welpen länger bleiben weiter ungefähr dieselben Futterkosten pro Woche, denn wenn auch nicht mehr so viele Welpen im Hause sind, so werden diese doch immer größer und fressen täglich mehr. Bei einer Exotenrasse wie unseren Schwarzen Terriern ist es häufig der Fall, dass nicht alle Welpen zum ersten Abgabetermin aus dem Hause gehen. Es gilt also hier pro Woche + 100 Euro Futterkosten!!
Nun kommen wir zu einem der größten Posten, nämlich der tierärztlichen Betreuung eines Wurfes. Ich gehe in dieser Rechnung von einem Wurf mit 9 Welpen aus, da ich hierfür gerade die aktuelle Rechnung vorliegen habe und die Kosten somit leicht nachvollziehen kann.
Die Medikamente für die Geburt werden berechnet mit 25 Euro.
Als nächstes kommt die Untersuchung der Hündin nach dem Wurf inklusive Röntgen, ob auch wirklich alle Welpen geboren wurden. Hierfür werden weitere 35 Euro fällig.
Die Schutzimpfung mit Stagloban, die im Alter von 3 Wochen fällig wird kostet für die 9 Welpen 208,50 Euro. Wurmkuren bei vier maligem Entwurmen der Welpen kosten etwa 200 Euro. Die erste Grundimmunisierung, das Chippen der Welpen, und der EU Heimtierausweis kosten bei 9 Welpen 477 Euro.
Für die normalen Dinge, die man bei jedem Wurf nebenbei wie ein Durchfall durch das Fressen eines unbekömmlichen Unkrautes oder ähnliches, wie in diesem Fall eines Welpen, der Koliken bekam und daraufhin eingeschläfert werden musste hatten wir z.B. bei unserem jetzigen Wurf Tierarztkosten von 268 Euro. Für die Tierärztliche Versorgung der Mutterhündin (leichtes Fieber nach der Geburt – also nichts Besonderes) kamen mit den dazu gehörigen Hausbesuchen 200 Euro dazu.
Wir kommen hier also auf die Summe von sage und schreibe 1413,50 Euro. Das ist die Summe für einen Wurf, bei dem nichts Dramatisches vorgekommen ist. Kein Kaiserschnitt gemacht werden musste, kein Durchfall oder Schnupfen durch sämtliche Welpen gegangen ist, eben ein Wurf, bei dem alles optimal gelaufen ist. Kommt ein Kaiserschnitt oder eine Infektion, egal welcher Art bei den Welpen dazu, dann katapultiert dass die Tierarztkosten schnell noch einmal hoch auf ca. 2000 Euro. Die Wahrscheinlichkeit hierfür liegt auch bei ca. 50 % für diese besonderen Vorkommnisse .)
So, das waren jetzt die unmittelbaren Kosten für die Aufzucht eines Wurfes. Damit ist jedoch noch nicht Schluss, denn nun kommen noch die Kosten für Deckbescheinigung, Wurfmeldeschein, Zuchtwartbericht, Erstellung der Ahnentafeln, sowie den besuchen des Zuchtwartes zur Abnahme und Kontrolle der Würfe hinzu. Für die Unterlagen bei seinem Wurf mit 9 Welpen muss man 350 Euro rechnen, etwa genauso viel für Erstbesichtigung und Wurfabnahme durch den Zuchtwart.
Also, rechnen wir nochmals 700 Euro für den Wurf dazu.
Wir kommen also auf Selbstkosten für einen Wurf mit 9 Welpen ohne besondere Vorkommnisse von mindestens 6000 Euro.
Kosten für eine Zuchthündin von der Geburt bis zu einem Durchschnittsalter von ca. 10 Jahren.
Vom Welpen bis zum Zuchthund ca. 6900 Euro.
Für den Ruhstand unserer Zuchthunde Lebenshaltungskosten für etwa 2 Jahre ca. 3100 Euro.
Ein Zuchthund kostet also ohne dramatische, besondere Vorkommnisse im Laufe seines Lebens etwa 10.000 Euro.
Selbstverständlich bleiben unsere „Alten“ bei uns im Hause und werden in Ehren gehegt und gepflegt. Sie haben sich ihren Ruhestand redlich verdient und zum Glück wurden unsere Alten bisher fast alle deutlich über 10 Jahre alt. Unsere Rentner verließen uns im Alter von 9, 11, 12,5 und fast 13 Jahren.
Dazu kommen noch die oben berechneten Kosten für das Herrichten der nötigen Gegebenheiten.
Zum Abschluss meiner Ausführungen möchte ich den interessierten Leser noch grob in die Eventualitäten einbeziehen, die in der Hundezucht nicht zu berechnen sind.
Zu allererst wären dort die nicht berechenbare Wurfstärke. Wir hatten auch schon Würfe mit vier Welpen. Die Vorabkosten bleiben auch bei solchen Würfen dieselben.
Trotz aller züchterischen Sorgfalt kommen nicht nur perfekte Welpen zur Welt. Es gibt immer wieder Welpen mit zuchtausschliessenden Fehlern, welche selbstverständlich erheblich unter dem eigentlichen Welpenkaufpreis abgegeben werden.
Wir hatten zum Beispiel auch schon einmal einen Extremfall, in dem wir vier Welpen hatten, Geburtsschwierigkeiten und dazu hatten drei der vier Welpen noch eine zuchtausschliessende Zahnfehlstellung, so dass diese Welpen deutlich unter dem Welpenpreis abgegeben wurden. Bei solchen Würfen muss man ordentlich zu buttern. So etwas kommt vor!
Hündinnen bleiben leer, das Deckgeld muss trotzdem gezahlt werden.
Auch für drei oder vier Welpen muss der Zuchtwart kommen oder es kann ein Kaiserschnitt nötig werden.
Es ist auch schon vor gekommen, dass noch fünf oder sechs Junghunde im Alter von 6 Monaten den Hof bevölkern. Diese müssen auch gefüttert, geimpft und gut geprägt werden.
Womit wir zu den vielen, vielen Stunden kommen, die ein guter Züchter bei und für seine Welpen aufbringt, wenn er es vernünftig machen will.
Meine jetzigen Welpen sind in dem Moment, in dem ich dieses Schreibe 11 Wochen alt. Das heißt, dass ich seit fast 3 Monaten so gut wie immer hier zu Hause bin und Kinder hüte. Kein Shoppingnachmittag zum Entspannen, keine Einladung zur Feier kann angenommen werden, nicht einmal der besuch bei den Eltern zu Weihnachten war drin.
Der Welpenraum und der Auslauf müssen sauber gehalten werden, die Futterzeiten der Welpen müssen eingehalten werden!
Das ist meine Welt und ich möchte es nicht anders haben. Trotzdem möchte ich das alles an dieser Stelle einmal erwähnen, denn für all diese Stunden, Tage, Monate berechnen wir Züchter nicht einen Euro extra.
Muss das so sein oder geht es nicht auch anders?
Nein, es muss sicherlich nicht alles so sein, wie wir es handhaben. Man kann sicherlich viel sparen bei der Welpenaufzucht.
Es muss nicht zwangsweise ein beheizter Raum im Haus mit Familienanschluss sein, es geht sicherlich auch eine saubere Zwingeranlage oder ein ordentlicher Stall mit guter, sauberer Einstreu.
Es muss nicht unbedingt eine so aufwendige Ernährung für die Mutter und die Welpen sein. Ein hochwertiges Aufzuchtsfutter tut es sicherlich auch ohne unsere diversen Beigaben.
Auch vieles, was wir als gesundheitliche Prophylaxe bei der Mutter, sowie bei den Welpen betreiben, muss sicherlich nicht so sein und manch einer mag dieses für übertreiben halten.
Wir aber möchten unsere Zucht nicht anders betreiben und all dieser Aufwand hat seinen guten Grund. Die Aufzucht in häuslicher Atmosphäre mit dem direkten Familienanschluss. Für mich ein MUSS. Ich würde nie einen meiner Welpen in eine Zwingerhaltung abgeben, daher ist es also auch selbstverständlich, dass die Welpen auf das Leben IN DER FAMILIE geprägt werden und unter genau solchen Umständen, wie es in ihrem späteren Leben sein sollte auch aufgezogen werden.
Die vielseitige, gesunde Ernährung, für mich ebenso ein MUSS, denn nur so wird der Welpe optimal auf die Ernährung mit nicht nur einem einzigen Grundstoff vorbereitet. Der Verdauungsapparat wird frühzeitig an eine Vielzahl von Futtermitteln gewöhnt und Probleme bei der Verwertung des Futters für den wachsenden Hund können so minimiert werden. Ein unschätzbarer Vorteil für die zukünftigen Besitzer und immer ein guter Start ins neue Leben.
Mit der medizinischen Prophylaxe sehe ich es bei Mutter und den Welpen einfach so, dass Mama den Wurf möglichst unbeschadet und in bestmöglicher Form überstehen soll und auch nach der Saugzeit möglichst fit und nicht ausgelaugt und frühzeitig verbraucht aus der Welpenzeit heraus geht. Top Kondition der Mutterhündin in meinen Wurfabnahmeprotokollen bescheinigt sprechen hier für sich. Ebenso sehe ich es bei meinen Welpen. Vorsorge und Schutz zu den ich den Welpen verhelfen kann, sollen sie bekommen. Hier zu sparen ist nicht meine Philosophie.
Müsste ich aus Kosteingründen meine Art zu züchten ändern, würde ich lieber ganz aufhören zu züchten, denn dann wird das Hobby schnell zur Profitrechnung.
Die Kollegen, mit denen ich gerne zusammen arbeite haben hier die gleiche Einstellung wie ich auch. Bei allen Kollegen, die sich ebensolche Mühe geben, wie wir auch und die mit der gleichen Einstellung züchten, beträgt der Welpenpreis für einen fehlerfreien Schwarzen Terrier Welpen 1400 Euro. Mit diesem Preis liegt der Schwarze Terrier in der Rassehundezucht im normalen Mittelfeld und wie ich finde und jeder, der einmal objektiv nachrechnet zugeben muss, ist dieser Welpenpreis keinen Euro zu hoch gegriffen.
Rechnet man nun wirklich alles zusammen, dann ist deutlich zu ersehen, dass die Hobbyzucht, wie wir sie betreiben keinen Gewinn abwirft, sondern das ist, was es eben ist, ein Hobby und Hobby kostet immer Geld.
Zusammenfassung:
Hier nochmals eine tabellarische Zusammenfassung
Zukünftige Zuchthündin |
Euro |
Welpe (zukünftige Zuchthündin) |
1 400,- (einmalig) |
Mitgliedschaft KfT |
60,- (jährlich) |
Eintrag Züchtertafel |
77,- (jährlich) |
Zulassung Zuchtstätte |
200 (einmalig) |
Futter, Tierarzt, Pflegemittel, Versicherung, Hundeschule (bis zur Zuchttauglichkeit) |
2 400,- |
Ausstellungen (bis zur Zuchttauglichkeit) |
3 000,- |
Hauptröntgen inkl. Gebühren |
300,- (einmalig) |
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Gesamtkosten d. Zuchthündin bis zur Zuchttauglichkeit |
7337,- Euro |
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Vorkosten Wurf |
Euro |
Gesundheitscheck Hündin |
70,- |
Tupferprobe |
100,- |
Evtl. Medikamente falls Befund |
100,- |
Progesterontest |
160,- |
Herpes Canis Schutzimpfung (muß vor jedem Wurf neu geimpft werden) |
110,- |
Ultraschalluntersuchung |
35,- |
Deckakt inkl. Reise |
1 750,- |
Futterzusätze während der Trächtigkeit |
60,- |
Spezialnahrung Hündin |
100,- |
|
|
Gesamtvorkosten/Wurf |
2 285,- |
Kosten Wurf (Beispiel 9 Welpen) |
Euro |
Spezialnahrung Hündin |
160,- |
Wäsche und Desinfektionsmittel |
500,- |
Welpennahrung |
750,- |
Tierarzt inkl. Impfung/Chip |
1 400,- |
Wurfabnahme + Ahnentafeln |
700,- |
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Gesamtkosten/Wurf |
3 710,- |
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Gesamtkosten/Vorkosten+Wurf |
6 000,-Euro |
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Diese Kostenaufstellungen beinhalten NICHT:
- Den Ausfall durch HD, ED, Zahnfehlstellung oder sonstiges der zukünftigen Zuchthündin
- Evtl. Kosten durch Krankheiten der Mutterhündin oder der Welpen
- Gebäudekosten für den Welpenraum
- Anschaffungskosten für Waschmaschine und Trockner
- Die Kosten der Erstausstattung für Welpenkiste, Decken, Wärmelampen/-kissen, Spielzeuge, Leinen
- Einen längeren Aufenthalt der Welpen beim Züchter über die hier angegebenen 9 Wochen hinaus
- Den Stundenlohn/Arbeitslohn des Züchters, da wir uns als HOBBYZUCHT verstehen