Warum das Röntgen auf HD AUCH
für jeden Besitzer wichtig ist
In den Kaufverträgen meiner Hunde mache ich immer zur Auflage, daß jeder Besitzer sich verpflichtet, seinen Hund im Alter von
18 bis 20 Monaten auf HD röntgen zu lassen und
die Aufnahmen bei dem vom KfT bestellten Gutachter auswerten zu
lassen!!!
Das mache ich nun nicht etwa um meine Welpenkäufer mit Auflagen zu drangsalieren, sondern, weil ich das Beste für die Rasse, die Hundebesitzer und jeden einzelnen meiner Welpen möchte.
Für jeden Halter ist es sinnvoll und wichtig zu wissen, wie er seinen Hund dessen Leben lang belasten darf, damit dieser möglichst ein beschwerdefreies bis ins hohe Alter führen aktiv
sein kann.
Hundehalter, die Sport mit ihrem Hund betreiben möchten sind sich meist ohnehin bewusst, wie wichtig genaue Kenntnisse über die Belastbarkeit der Hüfte ihres Hundes sind.
Doch der Hundehalter, der seinen Hund "nur" als Partner und Familienmitglied hält, möchte genauso sicher sein, dass es seinem Tier gut geht.
Das Röntgen gibt Auskunft über die genaue Hüftsituation.
Der Tierarzt wird einem nach dem Röntgen genau sagen können ob man seinen Hund voll belasten darf oder ob man ihn in gewisser Weise schonen muss, damit er problemlos alt werden
kann.
Dass dieses Wissen also für die Halter eine wichtige Information für die gemeinsame Zukunftsplanung mit seinem Hund ist, das liegt wohl auf der Hand.
Nicht dem Züchter allein also zu Gefallen sollte man seinen Hund untersuchen lassen.
Dieses sind wir denke ich auch den Tieren, die uns ihr Leben lang so viel geben einmalig schuldig, zur optimierung ihrer Lebensqualität.
Die HD ist nun einmal für die meisten Hunderassen ein nicht von der Hand zu weisendes Problem und wird es in absehbarer Zeit auch noch bleiben.
Jeder Züchter muss bemüht sein, ihr zu Leibe zu rücken.
Als Züchter liegt unsere Verantwortung darin, möglichst sinnvoll und gut durchdacht zu verpaaren.
Das geht aber nur, wenn mit möglichst viel über die genetischen Hintergründe der einzelnen Zuchtlinien in Erfahrung bringen.
Unter anderem geht es hier um das Ergründen solcher Fragen wie : Welche Verpaarungen mit welchen Linien passen zueinander und was vererbt sich überhaupt linienspezifisch ??
Die hier gewonnenen Erkenntnisse gilt es dann als Züchter sorgfältig zu analysieren und anzuwenden.
Die Genetik ist ein sehr, sehr umfangreiches und vor allem, noch lange nicht voll erforschtes Gebiet.
Da die Vererbungswege genetisch noch immer nicht lückenlos aufgeschlossen und ergründet sind, haben auch wir Züchter, bei noch so gutem Willen und noch so fundiertem Linienwissen, immer
noch nur begrenzte Möglichkeiten zur erfolgreichen HD Bekämpfung.
Wollen wir als Züchter die HD langfristig erfolgreich bekämpfen, sind wir auf möglichst viele Daten von möglichst vielen Verpaarungen und Zuchtlinien angewiesen !!
Je mehr Daten wir nun erhalten, desto effektiver können wir diese verarbeiten und die HD bekämpfen.
Die Verantwortung kann jedoch nicht nur beim Züchter alleine liegen, sondern der Besitzer kann und sollte hier seinen kleinen Teil dazu tun
!!
JEDER HALTER SOLLTE SEINEN HUND UNBEDINGT RÖNTGEN LASSEN !!!!!!
So hat JEDER die Möglichkeit dazu beizutragen, daß möglichst viele Daten gesammelt und zur Verwertung zur Verfügung gestellt werden können.
Warum nun ist gerade das Auswerten bei dem KfT Gutachter so wichtig ???
Der KFT hat diesen kompetenten Spezialisten gewählt, damit alle eingehenden Röntgenaufnahmen nach gleichen Kriterien beurteilt werden und zwar von einem Fachmann, der sein Fachgebiet hierauf komplett ausgerichtet hat.
Es ist bei Tierärzten nicht anders als bei Medizinern im humanmedizinischen Bereich.
Für menschliche Wehwehchen gibt es Fachärzte für jeden Bereich. Unser Hausarzt wird ggf. zu dem richtigen, kompetenten Facharzt überweisen.
Bei Tierärzten sieht es ähnlich aus.
Es darf zwar jeder Tierarzt, der das Geld für ein Gerät hat, Röntgenbilder erstellen.
Ob er aber DIE FACHKOMPETENZ hat diese auch ganz korrekt nach allen Kriterien auszuwerten, ist eine ganz andere Sache.
Im humanmedizinischen Bereich ist es für uns selbstverständlich, für ganz spezielle Probleme und Erkrankungen, ganz spezielle Fachärzte aufzusuchen.
Warum sollte das im veterinärmedizinischen Bereich anders sein ???
Warum sollte man hier dem Haustierarzt genauso viel Kompetenz zutrauen, wie einem Spezialisten ??
Dafür gibt es eigentlich keinen plausiblen Grund, oder ?
Sie glauben gar nicht wie oft es vorkommt, daß Haustierärzt die Beurteilung einer Hüftsituation vornehmen und diese Beurteilung völlig anders aussieht, als die Beurteilung desselben Bildes vom kompetenten Fachmann !!!
Es ist gar keine Seltenheit, das von Haustierärzten mit HD frei beurteilte Tiere, später, von Professor Hartung ausgewertet, mit ganz anderen Ergebnissen, bis hin zum Urteil - schwere HD - wieder kamen.
Aus diesem Grund schreibt der KFT zur Zuchtzulassung eines Hundes eben gerade die Auswertung bei dieser zentralen Auswertungsstelle vor !!!!
Nur so kann man sicher gehen, daß die Beurteilung der Hüftsituation wirklich korrekt ist und alle Hunde unter den gleichen Bedingungen und mit der gleichen kompetenz ausgewertet wurden
!!!
So, ich denke warum es wichtig ist zu röntgen und WO man auswerten läßt, ist nun hinreichen erklärt.
Nun möchte ich noch einmal kurz abschweifen und auf meinen Bericht - warum einen Hund aus KFT / VDH Zucht - verweisen.
In dem o.a. Bericht habe ich schon einmal die Unterschiede von VDH- Zuchtvereinen und dem VDH nicht unterstellten Vereinen zu ver-deutlichen versucht.
Bezüglich der HD- Röntgenordnung gibt es hier gravierende Unterschiede:
Bei den dem VDH nicht unterstellten Vereinen gibt es häfig nicht mal eine Röntgenpflicht. Hat ein verein das Röntgen zur Auflage gemacht, gibt es in der Regel aber keine zentrale
Auswertungsstelle.
Jeder Haustierarzt kann die Beurteilung der Röntgenaufnahme vornehmen
( Folge siehe im Bericht vorweg ).
Hiermit sind viele ganz einfach überfordert. Wen wundert es hier noch, dass Hunde aus diesen Zuchten einen geringeren Przentsatz an HD- betroffenen Tieren lt. Auswertungsurteil aufweisen ?
Das Gleiche gilt auch für einige Länder ( vor allem Ostblock ), aus denen Hunde importiert werden k&ounnen. Die Diagnosestellung ist hier noch nicht ausgereift, was bedeutet, viele Hunde
haben einen wesentlich besseren HD-Status in ihren Papieren stehen, als dieses datsächlich der Fall ist.
Nun, zum Schluß bitte ich noch darum, mich nicht falsch zu verstehen :
Da die Wege der Genetik sehr verschlungen sind, ist auch ein Hund aus einer sogenannten VDH-Zucht kein garant für HD- Freiheit.
Auch beim Erwerb eines Hundes aus einem anderen Verband kann man Glück haben und einen gesunden Hund erwischen.
Das Ganze ist eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Es ist nunmal erwiesen, dass die Selektion der Zuchttiere aus gesunde Hüften eine höhere Wahrscheinlichkeit bringt, dass gesunde Nachzucht geboren
wird.
Da ja nun wohl jeder, der sich einen Hund als Partner und Familienmitglied zulegt, diesen möglichst bis ins hohe Alter gesund und fit erleben möchte, liegt es im eigenen Interesse jedes Käufers, einen Hund aus einer Zucht zu erwerben, die sich den strengen Zuchtvorschriften des KFT unterwirft !!!!